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John Hamilton (Harvard University): “France / Kafka: Un auteur en théorie”

Während die Erinnerung an Franz Kafka unter der nationalsozialistischen Zensur verschwand, zirkulierte er heimlich im besetzten Frankreich und etablierte sich schnell als kulturelle Ikone, die von den einflussreichsten Intellektuellen seiner Zeit als Prophet der galoppierenden Bürokratie, der totalitären Unterdrückung und der Absurdität des 20. Jahrhunderts gelesen wurde. John T. Hamilton geht der Geschichte von Kafkas Rezeption im Frankreich der Nachkriegszeit nach und erforscht, wie das Werk eines deutsch-jüdischen Schriftstellers aus Prag zu einem modernen Klassiker wurde, der sich mit universellen Themen der menschlichen Existenz auseinandersetzt.

Hamilton untersucht auch, wie Kafkas einzigartiges literarisches Korpus das Nachdenken in verschiedenen Bewegungen, kritischen Ansätzen und philosophischen Schulen angeregt hat, vom Surrealismus und Existentialismus über Psychoanalyse, Phänomenologie und Strukturalismus bis hin zu Marxismus, Dekonstruktion und Feminismus. Die Geschichte von Kafkas Leben nach dem Tod in Paris stellt daher ein Schlüsselkapitel in der Entwicklung der französischen Theorie dar, die nach wie vor unsere Art, Literatur zu lesen und ihre Beziehung zur Welt zu verstehen, bestimmt.

John Hamilton studierte vergleichende Literaturwissenschaften, Germanistik und klassische Philologie in New York, Paris und Heidelberg. Er unterrichtete vergleichende Literaturwissenschaften und Germanistik an New York University (NYU) und war Gastprofessor in den klassischen Altertumswissenschaften an der Universität von Kalifornien-Santa Cruz und am Institute of Greece, Rome, and the Classical Tradition der Universität von Bristol. Seit 1995 ist er aktiv im Leibniz-Kreis tätig, einer ursprünglich in Heidelberg ansässigen Arbeitsgruppe zum Thema „Nachleben der Antike“. Von 2005 bis 2006 war er als Gastwissenschaftler am Wissenschaftskolleg zu Berlin tätig und 2011 als Gastwissenschaftler am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. Er ist aktiv an der American Academy Berlin und am Center for Advanced Studies der Ludwig-Maximilians-Universität München beteiligt.

Seine Lehr- und Forschungsthemen umfassen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts, klassische Philologie und Rezeptionsgeschichte, Musik und Literatur, Literaturtheorie und politische Metaphorologie. Neben seinen Monographien hat er über 100 Artikel veröffentlicht, u.a. über Lessing, Goethe, Hölderlin, Hoffmann, Eichendorff, Büchner, Heine, Kafka, Thomas Mann, Benjamin, Heidegger, Celan, Böll und Uwe Timm; Homer, Pindar, Cicero, Horaz und Ovid; Balzac, Gautier, Proust, Valéry, Roger Caillois und Pascal Quignard.

Moderation: Sophie Picard, Aix-Marseille Université

– Anschließend laden wir ein zu einem Umtrunk –

Freier Eintritt

Reservierungen : Centre Franco-Allemand de Provence au 04 42 21 29 12 ou à info@cfaprovence.com


Pour s’y rendre :

Salle de colloque 1 – Bâtiment Multimedia Aix-Marseille Université

29 Av. Robert Schuman
Aix-en-Provence, 13100 France

Organisé par :

Centre Franco-Allemand de Provence

+33 (0)4 42 21 29 12

Veranstalter-Website anzeigen

Avec le soutien du Fonds Citoyen Franco-Allemand Organisée par le Centre Franco-Allemand de Provence en coopération avec le département d’études germaniques. Dans le cadre du collège doctoral franco-allemand.

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